Vom Vorurteil zur Gewalt – Ursachen und Zusammenhänge Prof. Dr. Wolfgang Benz im Gespräch mit Dr. Andreas Heusler
Der bekannte Zeithistoriker Prof. Dr. Wolfgang Benz zeigt auf der Basis seiner jahrzehntelangen Forschungen, wie Vorurteile, Ressentiments und Stereotype entstehen und sich daraus Hass, Ausgrenzung und Gewalt entwickeln.
Hassdelikte sind heute längst allgegenwärtig. Ausgelöst durch rassistische, politische, religiöse oder andere Feindbilder nehmen sie weiter zu. Das Schüren von Feindbildern macht auch vor den Schulen nicht Halt: So versuchte etwa die rechtsextreme Identitäre Bewegung im Mai mit einer bundesweiten Flugblattaktion, Schülerinnen und Schüler mit fremdenfeindlicher Hetze und populistischen Falschbehauptungen anzusprechen und zu manipulieren. Auch vier Münchner Gymnasien, darunter das Wilhelms- und das St.-Anna-Gymnasium, waren betroffen.
Prof. Dr. Wolfgang Benz wird im Gespräch mit dem Historiker Dr. Andreas Heusler die Wirkungen von politischen und sozialen Feindbildern in der Geschichte beleuchten und ihre aktuellen Ausprägungen aufgreifen.

Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker und Vorurteilsforscher, 1969–1990 Referent am Institut für Zeitgeschichte München, dann bis 2011 Professor an der Technischen Universität Berlin und Leiter von deren Zentrum für Antisemitismusforschung, Gast-professuren in Australien, Mexiko, Bolivien, Nord-Irland und Österreich. Mitglied in Gremien der Forschung, der Politischen Bildung und der Gedenkarbeit, derzeit u. a. Sprecher des wissenschaftlichen Beirats der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas sowie der Stiftung Bayerische Gedenkstätten. Mitglied im PEN Deutschland. Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen zur deutschen Geschichte, zum Antisemitismus und zur Vorurteilsforschung, u. a. Handbuch des Antisemitismus, 8 Bände, München/Berlin 2008–2015. Zuletzt: Allein gegen Hitler. Leben und Tat des Johann Georg Elser (2023), Exil. Geschichte einer Vertreibung 1933-1945 (2025), Zukunft der Erinnerung. Das deutsche Erbe und die kommenden Generationen (2025).

Dr. Andreas Heusler, Historiker; leitete bis 2021 am Stadtarchiv München das Sachgebiet Zeitgeschichte/ Jüdische Geschichte; von 2022 bis 2025 kommissarische Leitung bzw. stellv. Abteilungsleitung von "Public History" im Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Langjähriges Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des NS-Dokumentationszentrums München. Mitherausgeber wissenschaftlicher Buchreihen zum Nationalsozialismus, zur Migrationsgeschichte und zur Jüdischen Geschichte. Vorstandsmitglied der International Feuchtwanger Society. Verfasser zahlreicher Aufsätze und Bücher zur Stadtgeschichte, zur Erinnerungskultur und zur Exilforschung.
Veranstalter: Wilhelmsgymnasium, St.-Anna-Gymnasium
Ort: Wilhelmsgymnasium, Thierschstraße 46, Aula
Zeit: 8.10.2025, 19.00 Uhr
Anmeldung: wilhelmsgymnasium@muenchen.de