Katholische und Evangelische Religionslehre

Engelsdarstellung in der Klosterkirche der Benediktinerabtei Beuron, Baden-Württemberg. In Beuron finden die "Tage der Orientierung" der Jahrgangsstufe 10 statt.
Engelsdarstellung in der Klosterkirche der Benediktinerabtei Beuron, Baden-Württemberg. In Beuron finden die "Tage der Orientierung" der Jahrgangsstufe 10 statt.

Evangelische Religionslehre, Katholische Religionslehre, Ethik: Eines dieser drei Fächer besucht jede Schülerin, jeder Schüler eines bayerischen Gymnasiums von der 5. bis zur 12. Klasse, jeweils zwei Stunden pro Schulwoche. Wer katholisch oder evangelisch ist, besucht den Religionsunterricht seiner Konfession oder den Ethikunterricht, wenn sein Gewissen ihm sagt, dass er nicht am Religionsunterricht teilnehmen kann. Wer einer anderen Konfession angehört oder ohne Bekenntnis ist, wählt frei, ob er am Katholischen oder Evangelischen Religionsunterricht oder am Ethikunterricht teilnimmt. Der Religions- bzw. Ethikunterricht stellt ein im Grundgesetz und in der Bayerischen Verfassung verankertes ordentliches Unterrichtspflichtfach dar, das versetzungsrelevant ist.

 

Warum Religion als Schulfach?

Religion als Unterrichtsfach bedeutet: reflektierte Auseinandersetzung mit Fragen des Glaubens und der Philosophie. Religion als Unterrichtsfach bedeutet nicht Katechese, also bloße Einführung in die Glaubenslehre einer bestimmten Religion.

Vor dem Hintergrund der Verankerung in einer bestimmten religiösen und konfessionellen Tradition werden die großen Fragen und Themen des religiösen Glaubens und des den Glauben verstehen wollenden Denkens diskutiert und bearbeitet. Religiöse Verankerung bedeutet nicht religiöse Engstirnigkeit, sie bedeutet vielmehr, junge Menschen vor dem Hintergrund einer bestimmten religiösen Überzeugung und Heimat das "religiöse Denken" zu lehren, um ihnen so eine bewusstere, reflektierte Position zum Glauben, in den sie hineingeboren worden sind, für den sie sich selbst einmal entschieden haben oder für den sie sich vielleicht noch entscheiden wollen, zu ermöglichen.

Einführung in Religion bedeutet immer auch Heranführung an religiöses, spirituelles Erleben und Fühlen. Dass einem Schulfach hier Grenzen gesetzt sind, liegt auf der Hand. Diese Grenzen ein wenig zu weiten, ist Aufgabe von Schulgottesdiensten, Meditationen, vor allem auch der "Tage der Orientierung" in Jgst. 10 (Orientierungstage), die wir viele Jahre lang in Kloster Beuron (Oberes Donautal, Baden-Württemberg) und zuletzt in Kloster Plankstetten (Altmühltal) durchgeführt haben.

 

Inhalte des Fachs

Die Jahrgangsstufen 5 - 10 bieten eine Einführung in die zentralen Themenfelder der Bibel, in die wichtigsten Etappen der Kirchengeschichte, in die Hauptinhalte christlichen bzw. katholischen bzw. evangelischen Glaubens, in die grundlegenden Fragen ethisch verantworteten Handelns, schließlich auch Grundorientierung über die nichtchristlichen Religionen.

In der Oberstufe treten die kirchenhistorischen Themen in den Hintergrund, die anderen Felder bleiben und werden durch elementare Themen der Philosophie ergänzt, die insbesondere die Gottesfrage, Fragen der Religionskritik sowie Probleme des denkerischen Selbtsverständnisses von Religion betreffen.

 

Wer unterrichtet am Wilhelmsgymnasium Religion?

Zur Fachschaft Religion gehören drei katholische und zwei evangelische Religionslehrkräfte.