Natur und Technik

Es gibt nur ein einziges Gut für den Menschen: 

die Wissenschaft.

Und nur ein einziges Übel:

die Unwissenheit.

                                                             Aristoteles

 

Das Fach Natur und Technik trägt der zunehmenden Bedeutung von Naturwissenschaften und Technik in unserem Alltagsleben Rechnung und schlägt eine Brücke zwischen dem Heimat- und Sachunterricht der Grundschule und dem fachwissenschaftlichen Unterricht der gymnasialen Mittelstufe. Angestrebt wird eine kindgerechte, ganzheitliche Betrachtungsweise naturwissenschaftlicher Sachverhalte, wobei dem praktischen Arbeiten eine besondere Rolle zukommt. 

Das Fach Natur und Technik gliedert sich in folgende Schwerpunktbereiche und findet von der 5. bis 7. Jahrgangsstufe statt: 

  • Biologie: Menschenkunde (inklusive Familien- und Sexualerziehung), Tierkunde, Pflanzenkunde
  • Naturwissenschaftliches Arbeiten: Kennenlernen verschiedener Arbeitsmethoden anhand der Themenbereiche Licht, Luft, Wasser, Stoffe und Materialien, Umwelt und Leben
  • Informatik: Information und ihre Darstellung, hierarchische und vernetzte Informationsstrukturen, Grafik-, Text- und Multimediadokumente, Informationsaustausch, Beschreiben von Abläufen durch Algorithmen
  • Physik mit propädeutischer Chemie: Elektrizitätslehre, Optik, Kräfte in der Natur und in der Technik

5. Jahrgangsstufe

 

MFM-Projekt

Die im Rahmen des Natur und Technik-Unterrichts vorgesehene Familien- und Sexual-erziehung wird am Wilhelmsgymnasium seit dem Schuljahr 2010/2011 durch das mehrfach ausgezeichnete „MFM-Projekt“ ergänzt. Seit der Einführung des Projekts erfährt es jedes Jahr eine überaus positive Resonanz von Seiten vieler Eltern und Schüler und ist nun ein fester Bestandteil in der 5. Jahrgangsstufe. 

Dieses werteorientierte sexual-pädagogische Präventionsprojekt unter der Leitung von Dr. med. Elisabeth Raith-Paula wird in Bayern von den (Erz-)Diözesen getragen. Es umfasst einen Elterninformationsabend sowie für jede Klasse - für Jungen und Mädchen getrennt - je einen halbtägigen Workshop, der darauf abzielt, unter der Leitung eigens dafür ausgebildeter externer Referentinnen und Referenten einen ganzheitlichen Zugang zu Fragen der Pubertät und Sexualität zu ermöglichen. 

Das Projekt für die Mädchen trägt den Titel „Dem Geheimcode meines Körpers auf der Spur – was alle Mädchen über ihren Zyklus wissen wollen“. Es möchte das Zyklusgeschehen, die körperlichen Veränderungen während der Pubertät und die erste Blutung auf anschauliche und positive Art und Weise näher bringen. 

Das Projekt für die Jungen heißt „Agenten auf dem Weg“ und will ebenfalls spielerisch mit den körperlichen Veränderungen während der Pubertät vertraut machen. Die Jungen schlüpfen in die Rolle der Spermien und begeben sich auf die abenteuerliche Reise durch den Körper des Mannes und der Frau. 

 

 

Naturwissenschaftliches Arbeiten 

Am Wilhelmsgymnasium wurde seit der Einführung des G8 eine über das eigentliche Deputat hinausgehende zusätzliche Unterrichtsstunde im Fach Natur und Technik in der 5. Jahrgangsstufe eingerichtet. Bei dieser Unterrichtsstunde mit dem Namen „Naturwissenschaftliches Arbeiten“ ist jede 5. Klasse in zwei Gruppen unterteilt. Diese handlungs- und problemorientierte Ergänzung zum normalen Unterricht im Klassenverband ermöglicht das Experimentieren in kleinen Gruppen und wird so dem bayerischen Lehrplan in vollem Umfang gerecht, der spezifische Arbeitsmethoden und Konzepte der Naturwissenschaften und der Informatik als Lernziel formuliert und fordert. So sollen Schülerinnen und Schüler Fragestellungen aus unterschiedlichen Themenbereichen begegnen und selbst die Rolle des Forschers und Erfinders übernehmen.

6. Jahrgangsstufe

 

Fische sezieren

Der Natur und Technik-Unterricht bleibt in der 6. Jahrgangsstufe weiterhin handlungsorientiert und von Experimenten geprägt. Es treten nun aber die fachbezogenen Konzepte deutlicher in den Vordergrund. Dies wird unter anderem bei dem Lehrplan-Thema „Wirbeltiere in verschiedenen Lebensräumen“ beispielhaft deutlich. Jedes Jahr können die Schülerinnen und Schüler der 6. Klassen einige wenige Fische in kleinen Gruppen und auf freiwilliger Basis sezieren. Dies ermöglicht einen ganzheitlichen Zugang zu biologischen Phänomenen, der einen Einblick in wissenschaftlichen Arbeitstechniken, das Sammeln von nachhaltigen Erfahrungen und die Förderung der Eigentätigkeit der Schülerinnen und Schüler umfasst. 

 

Projekt mit Informatik

Durch die Zusammenarbeit der Schwerpunkte Naturwissenschaftliches Arbeiten, Biologie, Informatik und Physik, unter der Berücksichtigung der Chemie, wird eine Betrachtung naturwissenschaftlicher Sachverhalte angestrebt, die der Ganzheitlichkeit kindlicher Wahrnehmung entspricht und vernetztes Denken fördert. Konkret findet in der 6. Jahrgangsstufe ein fächerübergreifendes Projekt statt, bei dem Kenntnisse aus der Biologie multimedial aufbereitet und präsentiert werden. Aus dieser Zusammenarbeit zwischen Biologie und Informatik ergeben sich Synergien, die sich vor allem in der Schulung fachlicher und allgemeiner Methodenkompetenz sowie informatischer Grundkenntnisse wiederfindet.