Chemie

„Die Chemie ist eine biblische Wissenschaft, denn sie ernährt die Hungrigen, kleidet die Nackten und heilt die Kranken!“ (D. Neubauer)

 

 

Wenngleich es sich bei der Chemie um eine vergleichsweise junge Naturwissenschaft handelt, gründet sie u.a. bereits in der antiken Naturphilosophie und leistet als Wissenschaft von den Stoffen einen wesentlichen Beitrag zur Erschließung der Wirklichkeit. Durch die Erklärung sichtbarer Phänomene mit Hilfe von Modellvorstellungen wird das Abstraktionsvermögen geschult. Die angewandte Chemie begleitet die kulturelle Entwicklung der Menschheit von Anfang an und eröffnet ungeahnte Möglichkeiten der Weltgestaltung. 

 

Das Fach Chemie wird am humanistischen Gymnasium erstmals in der 9. Jahrgangsstufe unterrichtet. In dieser Jahrgangsstufe werden die Grundlagen für alle folgenden Jahre gelegt. Zu Beginn des Schuljahres werden Inhalte zu Stoffgemischen und Reinstoffen behandelt. Nachdem die allgemeinen Gesetzmäßigkeiten zur chemischen Reaktion geklärt werden, wird dann die chemische Symbol- und Formelsprache eingeführt. Am Ende der 9. Jahrgangsstufe können die Schülerinnen und Schüler Reaktionsgleichungen aufstellen und richtig ausgleichen, Valenzstrichformeln zeichnen und kennen die Gesetzmäßigkeiten, nach denen chemische Reaktionen ablaufen. Sie kennen die grundlegenden Stoffgruppen Salze, Metalle und molekular gebaute Stoffe.

In dieser Jahrgangsstufe wird im Unterricht bei jeder Möglichkeit mit einem Demonstrationsexperiment die Chemie als praktische Naturwissenschaft unterstrichen.

In der 10. Jahrgangsstufe werden die Grundlagen aus der 9. Klasse aufgegriffen und in verschiedenen Bereichen zum Einsatz gebracht. 

Mit dem Struktur-Eigenschafts-Konzept zu Beginn des Schuljahres wird ein ganz entscheidendes Basiskonzept in der Chemie behandelt. Die Schülerinnen und Schüler lernen beobachtbare physikalische Eigenschaften von Stoffen mithilfe der Strukturen auf Teilchenebene zu erklären.

Ein weiteres Basiskonzept, welches in der 10. Jahrgangsstufe behandelt wird, ist das Donator-Akzeptor-Konzept. Hierbei werden Säure-Base-Reaktionen und Redoxreaktionen bearbeitet. Dabei wird im Besonderen auf den Alltagsbezug geachtet. 

In der 2. Hälfte der 10. Jahrgangsstufe lernen die Schülerinnen und Schüler die Grundlagen der organischen Chemie kennen. Sie beschäftigen sich mit den einfachsten Grundstrukturen, auf diesen dann in der Q11 die Biomoleküle aufbauen. 

Wie bereits angesprochen werden in der Q11 die Biomoleküle, auf denen unser Leben basiert, behandelt. Von den Farbstoffen und Kunststoffen über die Fette, Kohlenhydrate und Proteinen werden hier alle wichtigen Stoffgruppen systematisch erarbeitet. 

Die Q12 steht dann ganz im Zeichen der physikalischen Chemie, hier werden zukunftsrelevante Fragestellung wie die der Akkus und Batterien gestellt, die die Schülerinnen und Schüler auch anhand praktischer Experimente kennenlernen und deren Zukunftsbedeutung begreifen.

 

Chemie Pluskurs

Ein Zusatzangebot am Wilhelmsgymnasium ist der Chemie Pluskurs, der die im Lehrplan des humanistischen Gymnasiums nicht vorgesehene praktische Schülerübung in der 10. Klasse ersetzt. In diesem ganz besonderen Kurs werden alle wichtigen Themen aus der 9. und 10. Jahrgangsstufe vertieft, eingeübt und vor allem in praktischen Experimenten selbst angewendet. Dieser Kurs dient als sehr gute Vorbereitung auf die Oberstufe.